Lifestyle Banking – Chancen erkennen, Wandel gestalten

18.12.2025

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Banking neu gedacht: Die Rolle von Lifestyle Banking

Rino Borini zeigte am Future Finance Breakfast von Ergon, wie Lifestyle Banking die Finanzindustrie verändert: Wer die Kundschaft nachhaltig begeistern will, muss Banking neu denken – einfach, persönlich und vernetzt. Der hybride Kunde verlangt heute nicht nur reibungslose digitale Services, sondern auch individuelle Beratung. Traditionelle Hauptbankmodelle verlieren an Bedeutung, Open Banking, Kryptoangebote und plattformbasierte Ökosysteme werden zum Standard.

Rino Borini weist ausserdem darauf hin, dass Kundschaft nicht «Open Banking» als Begriff nachfragen, sondern konkrete Funktionen erwarten, die ihnen den Alltag erleichtern. Erfolgreiche Lösungen im Ausland zeigen, dass Mehrwert entsteht, wenn Banken Daten sinnvoll verknüpfen und nutzerzentrierte Features anbieten – und nicht nur eine regulatorische Pflicht erfüllen.

Gleichzeitig attestiert Borini der Schweizer Bankenlandschaft einen Innovationsrückstand: Viele Institute verharren in alten Modellen, fokussieren sich zu stark auf die Generation 50+ und laufen Gefahr, zu «Seniorenbanken» zu werden – während jüngere Zielgruppen längst anderswo ihre Finanzentscheidungen treffen.

Komfort und Innovation im Alltag

Ein Praxisbeispiel macht den Wandel greifbar: Geld in wenigen Sekunden ins Ausland senden und unkompliziert in jeder Währung nutzen – moderne Tools wie Revolut oder Monzo machen dies möglich und stellen Komfort, Flexibilität und Self-Service in den Vordergrund. Gleichzeitig erleben wir, wie Challenger-Banken mit simplen, aber smarten Features traditionelle Player herausfordern. Wer sich nur auf eine Zielgruppe konzentriert, geht das Risiko ein, neue Generationen und ihre Erwartungen zu verpassen.

Deutlich sichtbar ist der Wandel auch bei der Kundenschnittstelle. Finanzinfluencer wie Finanzfabio oder MissFinance erreichen auf Instagram und Spotify ein grösseres Publikum als die fünf grössten Banken zusammen. Darüber hinaus fehlen im Schweizer Markt grundlegende digitale Funktionen wie Budget-Apps, Hypotheken-Cockpits oder integrierte Finanzübersichten. Internationale Anbieter nutzen diese Lücke zunehmend.

Die Zukunft bleibt hybrid: Digital und persönlich

Alltägliches läuft digital und automatisiert, während bei komplexen Fragen und grossen Finanzentscheidungen Vertrauenspersonen gefragt sind – unterstützt durch Künstliche Intelligenz. Offenheit gegenüber digitalen Ökosystemen, Mut zu neuen Geschäftsmodellen und laufendes Lernen entscheiden darüber, wer auch morgen zu den Gewinner:innen zählt. Besonders AI wird laut Borini zum «zweiten Hirn» der Beratung. Schweizer Banken nutzen dieses Potenzial bislang kaum.

Ein weiterer zentraler Punkt: Tokenisierung, programmierbares Geld und ein starker Schweizer Franken Stablecoin werden strategische Grundbausteine für die Zukunft des Zahlungsverkehrs. Wenn künftig AI-Agenten autonom Transaktionen ausführen, braucht es digitale, programmierbare Währung – ein Bereich, in dem die Schweiz schnell handeln muss.

Oder, wie Rino Borini es sagt: «You can’t be a swimmer if you don’t get in the pool.»

Warum Schweizer Banken den Anschluss verlieren und was sich ändern muss | Rino Borini