LexCraft: Recht verständlich gemacht

29.07.2025

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Die Universität Bern hat zusammen mit Ergon den Prototyp LexCraft entwickelt – ein digitales Tool, das juristische Entscheidungsprozesse in klaren Entscheidungsbäumen abbildet. Ziel des vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF) unterstützten Projekts ist es, komplexe Rechtsfragen auch für Nicht-Spezialist:innen zugänglich zu machen und die Forschung zur digitalen Transformation voranzubringen.

Komplexität reduzieren, Orientierung schaffen

In vielen juristischen Spezialgebieten sind umfangreiche Vorkenntnisse erforderlich, um rechtlich korrekte Entscheidungen treffen zu können. Dieses Wissen ist jedoch oft nur schwer zugänglich oder nicht standardisiert dokumentiert. In Kombination mit dem Fachkräftemangel entstehen so hohe Hürden, die selbst für gut ausgebildete Jurist:innen schwer zu überwinden sind. Die Universität Bern wollte deshalb herausfinden, wie diese Barrieren durch digitale Lösungen abgebaut werden können. Das Ziel war ein Werkzeug, das juristisches Methodenwissen sinnvoll ergänzt und Entscheidungsprozesse nachvollziehbar abbildet und unterstützt.

Vom Prototyp zur Forschungsplattform

Gemeinsam mit Ergon entwickelte die Forschungsgruppe einen digitalen Prototyp. Dabei kamen Methoden wie Design Thinking und Rapid Prototyping zum Einsatz. Das Ergebnis ist LexCraft, eine Anwendung, mit der sich juristische Abläufe in Entscheidungsbäumen modellieren und visualisieren lassen. Nutzer:innen werden Schritt für Schritt durch komplexe Rechtsfragen geführt und erhalten kontextbezogene Informationen wie Gesetzesartikel oder Auslegungshinweise. Durch die enge Zusammenarbeit und das iterative Vorgehen entstand in kürzester Zeit ein funktionaler und intuitiv nutzbarer Prototyp.

Mehr Transparenz in der juristischen Praxis

LexCraft erleichtert den Einstieg in juristische Spezialthemen und reduziert die Abhängigkeit von nicht dokumentiertem Erfahrungswissen. Die digitale Unterstützung ermöglicht es auch Nicht-Expert:innen, strukturierte Entscheidungen nach juristischen Kriterien zu treffen. Gleichzeitig gewinnt die Universität Bern praxisnahe Erkenntnisse über den Einsatz von Entscheidungsbäumen im juristischen Alltag. Damit wird ein konkreter Beitrag zur digitalen Transformation der Rechtswissenschaft geleistet.

Ein Projekt auf Augenhöhe

Die Zusammenarbeit zwischen der Universität Bern und Ergon war von echtem Verständnis und gegenseitiger Wertschätzung geprägt. «Ergon hat unsere Forschungsbedürfnisse schnell erfasst und in durchdachte, technisch machbare Lösungen übersetzt. Besonders wertvoll waren die Inputs zur Evaluation von LexCraft und die stets zuverlässige Umsetzung», sagt Raphael Zemp, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bern. Durch die enge Abstimmung im Workshop konnte die Forschungsfrage gezielt geschärft und ein Prototyp-Konzept entwickelt werden, das den wissenschaftlichen Ansprüchen ebenso gerecht wird wie den Anforderungen an die Benutzerfreundlichkeit.

Digitale Lösungen durch Forschung und Partnerschaft

Im Projekt LexCraft zeigt sich, wie technologische und juristische Expertise sinnvoll zusammenwirken können. Ergon brachte seine Erfahrung in den Bereichen Design Thinking, Nutzerforschung und Rapid Prototyping ein und unterstützte die Universität Bern bei der Konzeption, Umsetzung und Testphase. Der Ansatz war klar: pragmatisch, effizient und mit konsequenter Ausrichtung auf die Anforderungen der Forschung. So entstand ein zukunftsweisender Baustein für digitale Rechtsanwendungen.